Hier findest du die wichtigsten Komponenten im Aufbau eines Mischpults und welche Funktionen diese im Gerät erfüllen. Der Mischpult Aufbau hängt natürlich immer von der Art des Gerätes ab, die grundsätzlichen Bauteile und Bestandteile der einzelnen Modelle sind aber grundsätzlich immer gleich. Mit dieser Liste findest du alles, was es in diesem Bereich zu wissen gibt.

Komponenten beim Mischpult:

Da Mischpulte in vielen Bereichen Verwendung finden, existieren sie in den verschiedensten Ausführungen. Ob ein Gerät für den jeweiligen Zweck geeignet ist, kann man nur dann sicherstellen, wenn man mit dem gebräuchlichen Vokabular vertraut ist. Betrachten wir also die wichtigsten Komponenten mit denen ein Mischpult ausgestattet sein kann.

Ein- und Ausgänge / Vorverstärker:

Kanalzug beim Mischpult
Mischpult sektionen

Jedes Mischpult ist per se mit Ein- und Ausgängen ausgestattet. Als Kriterium beim Mischpult-Kauf spielt daher nicht deren Vorhandensein, sondern ihre Anzahl und Ausführung eine Rolle. Je mehr Klangquellen in das Pult hineingeführt werden sollen, desto mehr Eingänge muss dieses haben. Auf der anderen Seite möchte man oft mehr als nur ein Paar Lautsprecher mit den Signalen des Pultes beschicken. In diesem Fall ist die Zahl der Ausgänge wichtig.

Hinzu kommt, dass nicht alle Ein- und Ausgänge für den gleichen Zweck verwendet werden können. Bei den Eingängen unterscheidet man in erster Linie zwischen so genannten Mic- und Line-Inputs. Außerdem gibt es oft digitalen Eingänge, auf die wir später eingehen werden.

Mic-Inputs:

Der Begriff Mic-Input steht für nichts anderes als Mikrofon-Eingang. Da ein Mikrofon ja ein rein passives Gerät ist (es benötigt keine Batterien oder andere Stromquellen), kann es nur sehr geringe Spannungen erzeugen. Um diese auf ein brauchbares Niveau zu bringen benötigt man die Hilfe eines Verstärkers. Verfügt ein Mischpult über Mic-Inputs, so kann davon ausgegangen werden, dass jedem dieser Eingänge ein so genannter Preamp (Vorverstärker) nachgeschaltet ist. Diese gehören leider zu den teureren Komponenten eines Mischpultes. Eine genaue Überlegung wie viele Mikrofon-Eingänge man benötigt ist unerlässlich, wenn man sein Geld gut anlegen möchte.

Mic-Inputs sind gewöhnlich XLR-Buchsen angelegt. Diese verfügen über eine so genannte symmetrische Signalführung. Die sorgt – sehr vereinfacht – mittels einer zusätzlichen Ader im Kabel dafür, dass es möglichst wenig Störeinstreuungen gibt. Außerdem lässt sich meist für jeden Mikrofon-Eingang die so genannte Phantomspeisung aktivieren, die nötig ist um Mikrofone mit Kondensator-Bauweise zu betreiben.

Line-Inputs:

Als Line-Geräte bezeichnet man solche, die ein bereits vorverstärktes Signal ausgeben. Beispiele sind Medien-Abspielgeräte wie CD-Player oder Plattenspieler, aber auch Synthesizer und Gitarren-Effektgeräte. Diese benötigen keine Preamps. Auch ist es bei solchen Signalen nicht nötig symmetrische Signalführung zu verwenden. Die möglichen Einstreuungen sind gegenüber dem Nutzsignal nur sehr schwach und werden meist vernachlässigt. So kommt es, dass Line-Inputs meist als simple, große Klinkenstecker realisiert sind.

Ausgänge:

Da ein Mischpult intern mit verstärkten Signalen arbeitet, haben seine Ausgänge alle Line-Pegel. Möchte man also dem verwendeten Mischpult ein weiteres nachschalten, würde man die Ausgänge des ersten Pultes mit den Line-Inputs des nächsten verbinden. Im Gegensatz zu den Eingängen sind die Ausgänge eines Mischpultes aber oft in verschiedensten Ausführungen vorhanden. Günstige Pulte verfügen meist nur über zwei getrennte Mono-Klinkenbuchsen für den Stereo-Master-Ausgang und eine Stereo-Klinkenbuchse zum Anschluss von Kopfhörern. Größere Ausführungen bieten aber oft auch XLR-Ausgänge an. Lange Kabelwege wie sie bei Live-Veranstaltungen vorkommen, können zu deutlich höheren Einstreuungen führen, als das bei den kurzen Kabeln, die für Mikrofone gebräuchlich sind, der Fall ist. Hier macht die Verwendung von symmetrischer Signalführung also auch bei verstärkten Signalen wieder Sinn.

Bei digitalen Pulten:

Digitale Mischpulte verfügen nach dem Preamp bzw. dem Line-Input über einen Digital-Wandler. Das digitalisierte Signal wird dann per Software so behandelt als würde es die weiteren Komponenten eines Analogpultes durchlaufen. Vor den Ausgängen wird das digitale Signal wieder in ein analoges gewandelt.

Da Digital-Pulte intern mit digitalisiertem Sound arbeiten, verfügen sie oft über zusätzliche digitale Ein- und Ausgänge. Hier können Sounds von und zu anderen digitalen Geräten wie Computern, CD-Playern, DAT-Recordern oder weiteren Digital-Pulten verlustfrei übertragen werden. Meist werden sie verwendet um mittels eines externen Audio-Interfaces zusätzliche Eingänge ins Setup zu holen.

Der Kanalzug

Die Kanalzüge (engl. Chanel-Strips) können als das Herz des Mischpults bezeichnet werden. Der Großteil der Handgriffe die ein Tontechniker am Pult vornimmt, findet hier statt. Jedes Mischpult hat eine feste Zahl an Kanälen. Diese sind meist als senkrecht angeordnete Zeilen von Bedienelementen ausgeführt und enden gewöhnlich am unteren Rand des Mischpultes mit einem Lautstärke-Fader.

Die Zahl der Kanäle steht meistens in direktem Zusammenhang mit den vorhandenen Eingängen. Dabei werden Mic- und Line-Inputs meist paarweise zu einem Kanal zusammengeführt. Per Wahlschalter kann dann ausgewählt werden, welches der beiden Signale man im Kanal bearbeiten möchte.

Es kommt auch vor, dass mehr oder weniger Kanäle als Eingänge verfügbar sind. Im ersteren Fall führt das dazu, dass man gezwungen ist, mehrere Eingänge in einem Kanal zusammenzufassen. Im letzteren, können vorverarbeitete Kanäle auf weiteren, freien Kanälen zusammengeführt und in Summe bearbeitet werden.

Bei digitalen Mischpulten ist die Zahl der physischen Kanalzüge meist deutlich niedriger als die der Eingänge. Statt jedem Eingang einen Kanalzug zuzuweisen, kann hier gewöhnlich ein Block von Kanalzügen zwischen verschiedenen Eingangs-Bänken hin und her geschaltet werden.

Die Ausstattung der Kanalzüge kann von Gerät zu Gerät stark variieren. Um einen Überblick zu bekommen, betrachten wir die gängigsten Komponenten:

Input-Section:

In der Input-Section befinden sich alle Bedienelemente für die verbundenen Eingänge. Wenn der Kanal über sowohl einen Line- als auch über einen Mix-Eingang verfügt, kann hier per Schalter gewählt werden welches der beiden Signale in den Kanal geführt wird. Zudem findet sich hier meist ein Knopf zur Aktivierung von Phantomspeisung, um ein Kondensatormikrofon betreiben zu können.

Wichtigstes Element der Input-Section ist aber stets der Gain-Regler. Im Falle eines Kanals mit aktiviertem Preamp (bzw. Mic-Input) wird mit dessen Hilfe die Intensität der Vorverstärkung bestimmt. Dies ist wichtig, um ein Übersteuern des Eingangssignals zu vermeiden. Bei Line-Inputs ist ein Gain-Regler oft nicht vorhanden. Wenn doch, dämpft er gewöhnlich lediglich das Eingangsignal ab, sofern er nicht voll aufgedreht ist. Bei Übersteuerung von Line-Geräten sollte also die Ausgangslautstärke des Gerätes gedrosselt werden, nicht die Eingangslautstärke des Pultes. Das Einstellen der Gain-Regler kann man beim so genannten Einpegeln am Anfang eines Live-Soundchecks beobachten.

Weitere Elemente die sich oft in einer Input-Section finden sind Pad-Schalter, die das Eingangssignal um einen festen Wert abdämpfen und Hochpassfilter (engl. Low-Cut) mit deren Hilfe sehr tieffrequente Störsignale aus dem Signal entfernt werden können.

Sends / Inserts:

Bei den Send-Reglern handelt es sich um Lautstärkeregler, mit denen bestimmt werden kann, wie viel des Kanalsignals an die so genannten Aux-Send-Ausgänge weitergeleitet werden soll. Bei diesen Ausgängen handelte es sich um zusätzliche, am Pult angebrachte Buchsen (meist als Mono-Klinke ausgeführt). Für jede der Aux-Buchsen gibt es gewöhnlich pro Kanalzug einen Regler. Mit Hilfe der Sends lassen sich beispielsweise die auf der Bühne befindlichen Monitorboxen bei einem Leichtkonzert getrennt vom Hauptmix auf der PA ansteuern. Möchte der Gitarrist, der vor dem an Aux1 angeschlossenen Monitor steht, mehr von seinem Instrument hören, so muss der Tontechniker nur in dem Kanalzug der das Gitarrensignal enthält den ersten Send-Regler etwas weiter aufdrehen. Das Publikum bekommt davon nichts mit.

Main-Lautstärke Regler
Regler Sektion

Eine weitere Verwendung für die Aux-Sends ist das Einbinden von Effektgeräten. Verfügt ein Techniker beispielsweise über ein Hallgerät, so kann er dessen Eingang mit einem der Aux-Sends des Pultes verbinden. Den Ausgang führt er dann zurück in einen ungenutzten Kanal des Mischers. Auf diese Weise kann jedes Signal über den Send-Regler mit variabler Intensität in den Hall-Effekt geschickt werden. In dem Kanal, in den das verhallte Signal zurückgeführt wurde, sind dann sogar noch weitere Bearbeitungen möglich. Solche Effekte wie Hall, Delay, Chorus usw. bezeichnet man als Zumischeffekte. Sie werden von verschiedenen Kanälen gleichzeitig gespeist und das resultierende Signal wird in einem eigenen Kanal wie ein individuelles Instrument behandelt.

Als andere große Effekt-Kategorie gibt es die Insert-Effekte. Diese werden verwendet um das gesamte Signal eines Kanals zu bearbeiten. Anstatt dass ihr Ausgangssignal dem des Kanals beigemischt wird, ersetzen sie dieses. Dies wird meist über eine so genannte Insert-Buchse am Pult realisiert, die für jeden Kanal mit Insert vorhanden sein muss. Dabei handelt es sich meistens um eine umfunktionierte Stereo-Klinken-Buchse. Diese wird mit einem Y-Kabel bestückt, welches in zwei Mono-Klinken-Steckern endet. Der eine kommt in den Input des Effektgerätes, der andere in den Output. Auf diese Weise wird der Effekt in den Kanalzug eingeschliffen. Die in den nächsten Abschnitten beschriebenen EQ- und Dynamik-Effekte sind klassische Beispiele für Geräte, die als Stand-Alone-Variante gern an Inserts betrieben werden. Es handelt sich dabei also quasi um fest eingebaute Insert-Effekte.

EQ-Section:

Die EQ-Section (EQ = Equalizer) bietet Möglichkeiten gezielt verschiedene Frequenzbereiche des Kanalsignals zu bearbeiten. Man kann hier also Bass-, Mitten- und Höhenanteile des Signales regeln. An erster Stelle findet man meist die so genannten Filter. Dabei handelt es sich um Regler, mit denen alle sehr hohen bzw. sehr tiefen Frequenzen mehr oder weniger stark bedämpft werden können. Des Weiteren finden sich meistens noch zusätzliche parametrische Equalizer. Mit diesen können bestimmte Stellen im Spektrum sowohl angehoben als auch abgesenkt werden. Je nach Ausstattung lassen sich dabei auch die genaue Position der Veränderung sowie deren Breite regeln.

Die Equalizer-Section wird verwendet um Störgeräusche zu unterdrücken oder bestimmte Charakteristika des Signals hervorzuheben. Wenn mehrere der Eingangssignale in einem bestimmten Frequenzbereich große Anteile haben, kann beeinflusst werden welches sich vor welchem durchsetzt.

Dynamic-Section:

Im Gegensatz zur EQ-Section ist die Dynamic-Section meist nur in höherwertigen Mischpulten zu finden. Daher sind Dynamik-Effekte oft Kandidaten für eine Verwendung am Insert. Der wohl am häufigsten in Pulten verbaute Dynamik-Effekt ist der Kompressor. Dieser ist dafür gedacht Lautstärke-Schwankungen im Kanalsignal zu vermindern. Wer aber unkonventionell an die Regler geht, kann durchaus auch das Gegenteil erreichen. Dies galt früher als verpönt, ist aber heute ein nahezu stilbildender Bestandteil vieler moderner Produktionen.

Einfach gesagt überprüft ein Kompressor den Pegel seines Eingangssignales. Überschreitet dieser einen gewissen Wert (Threshold), beginnt er der steigenden Lautstärke entgegenzuregeln. Wie stark er dabei zugreift wird mit dem so genannten Ratio-Regler bestimmt. Ein Kompressor mit sehr hoher Ratio wird auch als Limiter bezeichnet. Er sorgt dafür, dass das Ausgangssignal einen gewissen Pegel nicht überschreitet und wird oft als Übersteuerungsschutz verwendet.

Zwei weitere wichtige Parameter eines Kompressors sind Attack und Release. Ersterer bestimmt wie schnell der Kompressor anfangen soll zu arbeiten, wenn der Threshold überschritten wurde. Letzterer bestimmt wie schnell er aufhört, wenn das Signal wieder unterhalb des Schwellwerts fällt.

Der zweite dynamische Effekt der gelegentlich in Pulten zu finden ist, ist das Gate. Das Gate kann als Spezialform eines umgekehrten Kompressors, dem so genannten Expander verstanden werden. Auch hier wird der Pegel des Eingangssignals überprüft. Allerdings wird dabei auf Unterschreitung des Thresholds und nicht auf Überschreitung geachtet. Ist das Eingangssignal zu leise wird der Kanal stumm geschaltet. Dies ist nützlich um Störgeräusche wie Rauschen oder Übersprechen von anderen Instrumenten zu unterdrücken, solange diese nicht vom Hauptsignal überdeckt werden. Genau wie der Kompressor verfügt ein Gate über Regler für Attack und Release.

Fader-Section:

Den Abschluss eines Kanalzuges bildet gewöhnlich die Fader-Section. Diese erkennt man an einem großen Schieberegler, dem Kanalfader. Mit dem Kanalfader bestimmen wir die Lautstärke mit der am Ende das Kanal-Signal mit denen der anderen Kanäle zusammengemischt wird. Bei höherwertigen Mischpulten sind die Fader oft motorisiert ausgeführt. Ein externer oder im Pult verbauter Computer kann dann die Fader-Bewegungen aufzeichnen und später als physische Fader-Bewegungen rekonstruieren.

Neben dem Kanalfader finden sich in der Fader-Section meistens noch andere Elemente. Eines dieser Elemente ist der Panorama- bzw. Balance-Regler. Hiermit kann die Position des Kanalsignals im Stereo-Panorama eingestellt werden. Außerdem finden sich meistens noch die so genannten Mute- und Solo-Tasten. Die Mute-Taste schaltet den Kanal stumm. (In etwa so als würde man den Kanalfader ganz herunterziehen.) Ist die Solo-Taste gedrückt, werden alle anderen Kanäle stumm geschaltet. Wir können uns das Signal des Kanals ganz alleine anhören.

Busse und Master-Kanal

Im Normalfall werden die Kanal-Signale hinter den jeweiligen Kanal-Fadern abgegriffen und im so genannten Master-Kanal zusammengeführt. Dieser liegt meist etwas abgesetzt rechts neben den anderen Kanälen und unterscheidet sich von diesen darin, dass er gewöhnlich als Stereo-Kanal ausgeführt ist und über ein anderes Repertoire an Komponenten verfügt. Hier können noch einmal letzte Eingriffe in die Summe durchgeführt und die Gesamtlautstärke geregelt werden.

Manche Pulte verfügen zusätzlich noch über so genannte Busse. Diese können als mögliche Stationen zwischen Kanalzug und Master-Kanal verstanden werden. Beispielsweise ist es oft nützlich alle Teile eines Schlagzeuges vor dem Master auf einem Bus als Subgruppe zu sammeln, um deren Gesamtlautstärke regeln zu können. Dazu müsste man an einem Pult das über Busse verfügt (meist in der Fader-Section) für alle Schlagzeug-Kanalzüge auswählen, dass das Kanalsignal auf einen der Busse geschickt wird und nicht direkt auf den Master.

Master-Section

In der Master-Section sind die wichtigsten Haupt-Lautstärkeregler zu finden. (Gewöhnlich sind sie als Drehregler ausgeführt.) Hier lässt sich unabhängig voneinander die Ausgangslautstärke für Lautsprecher und Kopfhörer regeln. (Der Master-Fader verändert meist beide.) Auch finden sich in der Master-Section oft Regler für die Verstärkung der Aux-Sends.

Effekte und Regler bei einem Mischpult
Mischpult Master Section

Verfügt das Pult über eine so genannte Talkback-Funktion, sind deren Kontrollen meistens auch in der Master-Section angesiedelt. Bei einer Talkback-Funktion handelt es sich um ein (meist ins Pult eingebautes) Mikrofon, das zur Kommunikation mit Musikern in einem möglichen Aufnahmeraum dient. Das Talkback-Mikro kann meist per Tastendruck auf die verschiedenen Aux-Sends geschaltet werden, so dass es im Kopfhörer- bzw. Monitor-Mix des Musikers landet. Damit die Musiker sich nicht unentwegt von allen Gesprächen in der Regie belästigt fühlen, muss das Talkback-Mikro meist mit einem Taster aktiviert werden. Damit es nicht zu laut oder zu leise im Mix erscheint, findet sich außerdem meist auch noch ein Regler für die Talkback-Lautstärke.

Neben den diversen Lautstärke-Reglern verfügt die Master-Section oft auch über Schalter für verschiedene Solo-Modi. Am häufigsten sieht man Schalter für AFL (after fader listening), PFL (pre fader listening) und SIP (solo in place). Ist AFL aktiviert wird das Signal, beim Drücken der Solo-Taste in einem Kanal, nach dem Fader abgegriffen. Ein Kanal mit heruntergezogenem Fader würde also beim Druck der Solo-Taste keinen Sound erzeugen. Bei Aktivierung von PFL wird das Signal vor dem Fader abgegriffen. Wir hören nicht die Lautstärke des Signales im Mix, sondern jene als wäre der Fader bis genau 0dB aufgezogen.

Mit der SIP-Taste lässt sich bestimmen ob nur einer oder mehrere Kanäle gleichzeitig solo geschaltet werden können. Wenn wir SIP aktiviert haben und einer unserer Kanäle solo geschaltet wurde, wird dieser beim drücken einer weiteren Solo-Taste wieder stumm geschaltet. Ist SIP nicht aktiviert wird das solo auf diesen Kanal erweitert und wir hören die Signale von zwei Kanälen.

Patchbay / Steuerdisplay

Die Patchbay ist streng genommen kein eigentlicher Teil des Mischpultes. Es handelt sich mehr um ein Zusatzgerät, dass aber besonders bei großen, komplexen Pulten nahezu immer anzufinden ist. Je größer ein Mischpult ist, mit desto mehr Anschlüssen muss man sich herumschlagen. Große Studio-Konsolen verfügen gern mal über mehr als 100 Ein- und Ausgänge. Hinzu kommen unzählige Aux-Sends und diverse exotischere Anschlüsse.

Effekte und Regler bei einem DJ Mischpult
Equalizer-Sektion

Da diese meistens auf der Rückseite des Pultes ausgeführt und mit dicken, schwerfälligen Kabeln bestückt sind, ist es sehr aufwändig etwas am bestehenden Setup zu ändern. Um die ganze Prozedur deutlich flexibler zu machen wird eine Patchbay (zu deutsch Steckfeld) verwendet. Hier liegen alle Ein- und Ausgänge des Pultes sowie die von Externen Effekten und Klangerzeugern an und sind intern bereits auf eine sinnvolle Weise verschaltet. Möchte man an der Verschaltung etwas ändern, so kann diese mit so genannten Patchkabeln überbrückt werden.

Patchbays werden den Meisten aus alten Fotos von Telefonzentralen bekannt sein. Es handelt sich um jene großen Panele voller Buchsen, die mit kleinen, kurzen Kabeln verbunden werden können. Eine Tonstudio-Patchbay ist aber gewöhnlich deutlich übersichtlicher als die Kolosse die in der Telefontechnik verwendet wurden.

Da bei digitalen Pulten die Signalführung per Software realisiert ist, können die meisten Funktionen einer Patchbay hier mit Hilfe eines Menüsystems auf einem Steuerdisplay nachgebildet werden. In den Menüs lassen sich meist sehr flexibel (oft aber auch etwas unübersichtlich) nach Lust und Laune Eingänge, Ausgänge, Busse usw. verschalten.

Audio-Interface

Früher meist als externe Alternative zur Bandmaschine gehandelt, werden Audio Interfaces heutzutage auch oft direkt im Mischpult verbaut. Mit Hilfe eines solchen Interfaces können die Eingangssignale und / oder der Master-Output auf einen Computer aufgenommen werden. Diese Funktion ist besonders bei digitalen Mischpulten häufig zu finden. Da bei diesen analoge Eingangssignale sowieso vollständig digitalisiert werden, benötigt es keines sehr großen Aufwands, das ganze an einen Computer weiterzuleiten.