Der Begriff Home Recording umfasst allgemein das Aufnehmen von Sprache, Musik oder Gesang in den eigenen vier Wänden. Dabei gibt es natürlich unterschiedlich professionell ausgestattete Home-Studios – im Grundkonzept unterscheiden sich diese jedoch nicht: Sämtliche Aufnahmen werden in einem nicht primär für den Aufnahmezweck gestalteten und eingerichteten Raum angefertigt, was zum einen Kosten und zum anderen natürlich auch Platz spart. Für einfache Aufnahmen ist ein Home-Studio absolut ausreichend, zumindest dann, wenn das Equipment und das nötige Know-How für qualitativ hochwertige Aufnahmen vorhanden ist.

Audio Interface und Mikrofon

Die wichtigsten Dinge zum Recorden in der eigenen Wohnung sind natürlich das Mikrofon (im Idealfall ein Kondensatormikrofon) und ein Audio Interface, das mit dem Aufnahmerechner verbunden wird. Die Wahl des richtigen Mikrofons ist dabei fast noch wichtiger als die Wahl des perfekten Audio Interfaces – zu diesem Zweck haben wir eine eigene Plattform eingerichtet, auf der du das ideale Kondensatormikrofon für deine Home-Aufnahmen findest. Grundsätzlich ist es aber wichtig, dass du über ein Großmembran-Kondensatormikrofon verfügst. Die Hersteller Rode und Audio Technica bieten in diesem Bereich hervorragende und preisgünstige Lösungen an.

E-Gitarre im Home Studio aufnehmen
So nimmst du E-Gitarre auf

Das Audio Interface benötigt mindestens einen XLR-Port für das Mikrofon, sowie eine Anschlussmöglichkeit an den Aufnahmerechner. Im Normalfall besitzen moderne Audio Interfaces einen USB 2.0 oder einen USB 3.0 Anschluss, wobei auch spezifische Geräte für die Anschluss-Techniken von Apple auf dem Markt sind. Gerade die Thunderbolt-Interfaces bieten eine enorm hohe Übertragungsrate, sodass kaum etwas vom Sound verloren geht. Da die Interfaces aber auf Grund der Ausrichtung auf den Home-Sektor ohnehin keine Höchstleistungen erzielen, ist der Qualitätsvorteil kaum zu beachten.

Oft wollen Musiker aber auch elektrische Gitarren oder Bässe mit dem Audio Interface aufnehmen. Hierfür wird dann am Interface ein Combo-Eingang (XLR- und Line-Eingang) oder ein eigener Line-Eingang benötigt, der ein entsprechendes Kabel im 6,3mm-Format aufnehmen kann. Hier lohnt es sich, ein Mischpult dazwischen zu schalten, um den Sound bearbeiten zu können, bevor dieser im Mischpult ankommt. Alternativ können elektrische Instrumente natürlich auch mit einem herkömmlichen Mikrofon aufgenommen werden, das vor dem Verstärker platziert wird.

Spinne, Stativ, Popschutz und mehr

Das beste Mikrofon nützt nichts, wenn die Aufnahmeumgebung nicht ideal ist. Zum Glück kann diese mit ein paar einfach Tricks optimiert werden, unter anderem mit ein klein wenig Equipment, das die Qualität auf eine gänzlich neue Stufe stellt. Am wichtigsten sind eine Mikrofonspinne und ein Popschutz, da diese den Sound frei von Störungen halten. Der Popschutz (oft auch Popfilter oder Popkiller genannt) filtert besonders harte Laute aus der Stimme beim Singen heraus und verhindert Peaks in den Aufnahmen. Die Spinne sorgt dafür, dass das Mikrofon elastisch auf dem Stativ gelagert ist und Wackler am Stativ nicht direkt auf den Aufnahmen zu hören sind.

Das Kabel und das Stativ sind zwei weitere wichtige Zubehörteile, die in keinem ambitionierten Home Studio fehlen dürfen. Das Stativ sollte möglichst stabil und aus Stahl gefertigt sein, um auch schwere Großmembran-Kondensatormikrofone schulten zu können. Die XLR-Kabel, die für Studiomikrofone benötigt werden, können auf Amazon bequem bestellt werden. Wichtig ist, dass für Live-Auftritte oft spezielle Kable benötigt werden, die wesentlich strapazierfähiger und widerstandsfähiger gegenüber äußeren Einflüssen sind als Studio-Kabel. Solche Live-Kabel halten problemlos schwere Stürze, Tritte oder andere Einflüsse aus, ohne den Sound zu verfälschen.

Computer und Aufnahme-Programm

Mit einer DAW im Home Studio aufnehmen
Aufnahmeprogramme für PCs

Der Aufnahme-Computer ist das Herzstück in jedem Home Studio. Hier werden die Peripherie-Geräte mit Hilfe eines Audio Interfaces oder einer internen Soundkarte angeschlossen und dann aufgenommen. Die Anforderungen an den Rechner sind auf Grund moderner Hard- und Software relativ niedrig, auch wenn kein zu schwaches System gewählt werden sollte. Der Prozessor, sowie die Soundkarte sollten hochwertig sein, das Betriebssystem spielt eigentlich keine Rolle. Bei der Wahl des Aufnahme-Programmes sollte jedoch darauf geachtet werden, dass dies auch für das jeweilige OS auf dem Aufnahmerechner verfügbar ist, denn nicht jede Software ist sowohl für Windows, als auch für Mac OS erhältlich.

Die DAW (digital audio workstation) selbst dient zum Aufnehmen, Editieren und Mixen des Sounds. In unserem Ratgeber haben wir für dich eine eigene Seite zum Thema DAW eingerichtet, möchten hier aber noch kurz ein wenig dieses Thema anschneiden, da die Aufnahme-Software durchaus zum Home Recording Zubehör gezählt werden kann. Die Software selbst liegt oft Audio Interfaces mit USB-Anschluss bei, wobei die meisten Hersteller von Interfaces eigene Programm im Portfolio führen. Für professionelles Arbeiten im Home Studio ist jedoch auch eine professionelle Software erforderlich, die sehr teuer sein kann. Hier lohnt es sich, die Anbieter zu vergleichen und abzuschätzen, welches Programm für die eigenen Ansprüche das beste Preis/Leistungs-Verhältnis bietet.