In unserem Home Recording Lexikon findest du Erklärungen zu den wichtigsten Begriffen aus dem Bereich Home Recording und Home Studios. Im Laufe der Zeit wird diese Wissensdatenbank für dich erweitert und mit neuen Inhalten befüllt – schau also jederzeit gerne wieder bei uns vorbei!

Audio Interface

Ein Audio Interface ist eine externe Soundkarte für den Computer, die vor allem zur Umwandlung von analogen in digitale Signale dient. Angeschlossen wird das Audio Interface mit Hilfe üblicher Anschlussmethoden, beispielsweise FireWire oder USB. Qualitätsunterschiede zwischen einzelnen Geräten bestehen vor allem in der Abtastrate / Sampling-Rate bei der Umwandlung der Signale, sowie bei der Qualität der Mikrofon-Vorverstärker. Weitere Informationen über diese Geräteklasse findest du in unserem Ratgeber-Artikel Was ist ein Audio Interface?.

Sampling Rate

Sampling Rate im Home Recording
Sampling-Rate / Abtastrate

Die Sampling Rate beschreibt die Frequenz der Abfragen des Sounds durch das Interface. Je höher dieSampling-Rate, desto genauer wird der Sound tatsächlich abgebildet, was sich natürlich positiv auf die Qualität der Aufnahmen auswirkt. Bei 96 kHz Sampling-Rate beispielsweise werden die analogen Signale 96.000 mal pro Sekunde aufgezeichnet und anschließend vom A/D-Wandler in digitale Signale umgewandelt, die dann vom Aufnahme-Rechner verarbeitet werden können.

Die Sampling-Rate ist eine wichtige Größe im Bereich Home Recording, denn nicht alle Geräte sind hier ebenbürtig. Die Spanne der Raten reicht von 48 kHz bis hin zu 192 kHz – wobei auch andere Faktoren zur Soundqualität beitragen! Wenn das Aufnahme-Programm zum Beispiel eine geringere Sampling-Rate aufweist, als das Audio Interface, dann passt sich die Qualität natürlich der niedrigeren Rate an. Auf Grund dessen ist es enorm wichtig, dass Hardware und Software ideal aufeinander abgestimmt werden.

A/D-Wandlung / -Wandler

Der A/D-Wandler ist das wichtigste Teil bei einem Audio Interface. Hier werden die eigentlichen Aufgaben erfüllt, die das Interface im Studio zu leisten hat: Die Umwandlung von analogen Signalen in digitale Signale, die dann von einem Aufnahme Rechner gelesen und verarbeitet werden können. Essentielle Maßeinheit für die Qualität des Wandlers ist die Bandbreite. Je größer die Bandbreite, desto schneller geht die Umwandlung von Statten und desto höher ist letztendlich die Soundqualität.

Die meisten modernen Geräte besitzen eine A/D-Wandler Bandbreite von 24 bit. Hier spielt auch die Sampling-Rate eine große Rolle, da ein zu träges Abfragen des Sounds verhindert, dass die gesamte Leistungsfähigkeit des Wandlers ausgenutzt werden kann. Die Wandler werden bei den Modellen der großen Hersteller ähnlich wie die Mikrofon-Vorverstärker vom Produzenten selbst hergestellt, sodass sich meist die Firmen untereinander etwas in der Qualität unterscheiden, nicht jedoch die einzelnen Modelle innerhalb eines Produktreihe.

MIDI-Schnittstelle

Eine MIDI-Schnittstelle (auch Midi Interface genannt) besteht aus zwei Ports: Einem Eingang und einem Ausgang. Mit Hilfe dieser Schnittstelle können MIDI-Keyboards oder MIDI-Controller an das USB Audio Interface angeschlossen werden und natürlich auch aufgenommen werden. Moderne Interfaces verfügen sehr oft über diese Schnittstelle, auch wenn nur noch wenige Geräte damit ausgestattet werden. Die meisten Produkte, die eine MIDI-Schnittstelle benötigen, sind Keyboards. Sampler oder Drum-Keyboards werden heute oft direkt mit USB-Anschluss gebaut.

Phantomspeisung

Phantomspeisung bei Heimaufnahme
Phantomspeisung / Phantomspannung

Die Phantomspeisung ist eine Spannung, die vom Audio Interface über das XLR-Kabel zum Mikrofon hin übertragen wird. In Kondensatormikrofonen wird diese Vorspannung benötigt, um die Kondensatorplatten aufzuladen und somit die Kapazitätsänderung messen zu können – Mikros nach Kondensator-Bauweise funktionieren ohne Phantomspeisung darum nicht. Für die meisten anderen Mikrofone (dynamische Mikros in der Regel) ist eine aktivierte Phantomspeisung völlig ungefährlich und beeinträchtigt diese nicht in ihrer Funktionsweise.

So gut wie alle Audio Interfaces mit USB-Anschluss auf unserer Plattform verfügen über eine Phantomspeisung von 48V. Lediglich Produkte von Behringer verfügen oft über eine geringere Phantomspeisung oder über überhaupt keine Vorspannung. In der Regel kann diese über einen Druckknopf an der Front oder auf der Rückseite des Interfaces aktiviert und deaktiviert werden. Wenn mit dem Audio Interface ausschließlich dynamische Mikrofone oder Instrumente aufgenommen werden sollen, muss bei der Wahl des Modells auf die Phantomspeisung natürlich keine Rücksicht genommen werden.

Kanäle & Mikrofon-Vorverstärker

Die Anzahl der Kanäle, über die ein Audio Interface oder ein Mischpult verfügt, ist sehr wichtig. Diese bestimmt nämlich, wie viele Spuren gleichzeitig intern verarbeitet werden können: Beim Focusrite Scarlett 2i2 beispielsweise können zwei Spuren gleichzeitig aufgenommen werden. Je nachdem, welche Anforderungen man an die Geräte stellt und in welcher Umgebung diese eingesetzt werden, gibt es verschiedene Kanal-Anzahlen. Für den Anfang reichen zwei Kanäle definitiv, wär später professionell mit dem Audio Interface arbeiten möchte, sollte mit mindestens 6 Kanälen einsteigen.

Auf die Anzahl der Mikrofon-Vorverstärker (auch Mikrofon-PreAmps oder einfach nur Mic-Preamps) genannt, spielt eine Rolle bei der Wahl des richtigen Interfaces. Ein Mikrofon-Vorverstärker erlaubt das Aufnehmen von Spuren, die aus einem Mikrofon kommen und über einen dreipoligen XLR-Stecker angeschlossen sind. Während ein typischer Line-Eingang im Format 6,3mm für Instrumente geeignet ist, kommt man beim Aufnehmen von Mikrofonen nicht über diese Vorverstärker herum. Die meisten Interfaces verfügen über zwei oder mehr PreAmps.

Reflexionsfilter

Ein Reflexionsfilter ist ein Schirm aus Metall – meist Aluminium – der halbkreisförmig aufgebaut ist. Im Inneren des Halbkreises ist der Schirm mit speziellem Schall-Schaumstoff ausgekleidet, der auch sehr kurzwellige Frequenzen absorbieren kann. Der Reflexionsschirm wird am Mikrofonständer angebracht, sodass das Mikro sich im Zentrum des Halbkreises befindet. Alle Schallwellen, die dann am Mikrofonkorb vorbeigehen, werden dann nicht ins Mikro zurückgeworfen, sondern absorbiert – das steigert die Aufnahmequalität im Homestudio enorm.

Eine bessere Alternative zum Reflexionsfilter, aber auch eine teurere, wäre eine Aufnahmekabine. Hier wird mit Plexiglas eine Zelle aufgebaut, die dann im Inneren erneut mit Schall-Schaumstoff ausgekleidet wird. Durch die gesamte Abdeckung glatter Oberflächen mit diesem Schaumstoff landen fast nur noch die Schallwellen im Mikro, die direkt vom Nutzer stammen. Echos, reflektierte Wellen oder Hintergrund- / Nebengeräusche werden beinahe gänzlich abgeschirmt.